500 Jahre hinterlassen Spuren
Lieber Arbogast,
Es bereitete mir die größte Freude, als ich ihn gelesen hatte, dass der Freund deinen Brief an mich schickte. Das schönste ist, als die alten, mächtigen Aussagen und die großen Redner die Sätze ausschmückten. Finde wieder den Satz des Vergils, Terenzes und Ciceros.
So groß ist nämlich deine Beredsamkeit, so groß ist die Lebensweise, sodass ich leicht sehe, dass du die Literatur viele Jahre lang schon studierst. Du hast Verstand, wie ich weiß. Und ich weiß, dass du gleich wie jene alten Anführer, die in ihrer rechten Hand sowohl Schwert, als auch Griffel zu fassen pflegten, um ihre Begabung sowohl im Krieg als auch in ihren Künsten zu zeigen. Während die wilden Feinde den Rhein und die Mosel besetzen, umzingelten sie die Dörfer und Gassen und die römischen Städte. Sie vernachlässigen diese Sprache der Römer, weil du die römische Sprache rettest und sie am Leben hältst. Er kennt diese Wut der feindlichen Briefe, weil du – vom feindlichen Volk selbst abstammst – deine Eigenschaften pflegst. Mit der römischen Macht tötet er die Kraft und den Angriff, dennoch wissen wir durch dich alles, wie sehr der Mensch jenes Tier übertrifft, wenn er die Literatur studiert.